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BonpagoJul 23, 2025 11:41:35 AM8 min read

ADKAR Change Management: Erfolgreiche Digitalisierung und Compliance

ADKAR Change Management: Erfolgreiche Digitalisierung und Compliance
14:01
 

Mitten im Projektverlauf: Das Go-Live-Datum für die neue Buchhaltungssoftware steht fest, aber in der Belegschaft machen sich Unsicherheit und Vorbehalte breit. Trotz optimaler technischer Voraussetzungen fehlt an vielen Stellen die Akzeptanz. Prozesse geraten ins Stocken, Compliance-Vorgaben werden – meist nicht aus bösem Willen, sondern aus Unsicherheit oder mangelndem Know-how – nicht vollständig eingehalten. Für viele CFOs, IT-Leiterinnen und Verantwortliche im Rechnungswesen ist diese Szene vertraut: Die Digitalisierung stellt nicht nur technologische, sondern vor allem menschliche Herausforderungen. An genau diesem Punkt setzt das ADKAR Change Management Modell an. Es bietet strukturiert Orientierung, um Veränderungsprozesse nachhaltig, compliancegerecht und mit Blick auf den messbaren ROI umzusetzen.

ADKAR Change Management Modell als fünf farbige Pfeile mit Begriffen und kurzen Beschreibungen darunter.

Was ist das ADKAR Change Management Modell?

Das ADKAR Change Management Modell ist ein praxisbewährter Rahmen, mit dem komplexe Veränderungen zielgerichtet und nachvollziehbar gelenkt werden können. Das Modell wurde entwickelt, um Change-Prozesse von Beginn an über alle Beteiligten hinweg zu strukturieren – und nicht nur von der technischen, sondern besonders von der menschlichen Seite her anzugehen. ADKAR steht als Akronym für Awareness, Desire, Knowledge, Ability und Reinforcement. Jeder dieser Bausteine beschreibt eine entscheidende Phase im persönlichen und organisatorischen Veränderungsprozess.

Im Fokus stehen nicht abstrakte Methoden, sondern die konkrete Frage: Wie gelingt es Organisationen, insbesondere in Verwaltung, Banken oder im Automotive-Umfeld, den Wandel effizient, compliant und mit messbarem Nutzen zu realisieren? Indem das ADKAR Change Management Modell konsequent zur Grundlage gemacht wird, erhöht sich nicht nur die Erfolgsquote komplexer Einführungsvorhaben, sondern auch die Zufriedenheit und Akzeptanz bei allen Beteiligten.

Die einzelnen Phasen des ADKAR Change Management Modells

Awareness: Verständnis für die Notwendigkeit schaffen

Ohne einen nachvollziehbaren Grund, warum Veränderungen notwendig sind, bleiben selbst beste Projekte stecken. Awareness bedeutet, Bewusstsein für die Notwendigkeit der Veränderung zu schaffen – und zwar auf allen Ebenen. Mit einer stringenten, faktenbasierten Kommunikation, die Zielkonflikte offen adressiert, entsteht ein gemeinsamer Ausgangspunkt: Warum ist beispielsweise die Umstellung auf digitale Genehmigungsworkflows im Rechnungswesen dringend geboten? Welche strategischen Ziele werden mit einer neuen Digitalisierungsinitiative verfolgt? Welche Compliance-Anforderungen, etwa durch GoBD oder OZG, müssen nachhaltig erfüllt werden?

Praxisbeispiel: Eine öffentliche Verwaltung setzt sich das Ziel, papierbasierte Antragsverfahren vollständig zu digitalisieren. Im ersten Schritt wird intern klargestellt, welche rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken mit dem Status quo verbunden sind – etwa durch Fristversäumnisse oder fehlende Transparenz. Nur wer diesen Handlungsdruck versteht, ist bereit, Wandel konstruktiv mitzutragen.

Desire: Die Motivation, Veränderungen zu unterstützen

Mitarbeitende müssen die persönliche Bereitschaft entwickeln, Veränderungen tatsächlich zu unterstützen. Eine rein top-down motivierte Transformation bleibt jedoch oft formal und wenig nachhaltig. Das ADKAR Change Management Modell fordert, in dieser Phase konkret die Vorteile für einzelne Nutzergruppen herauszuarbeiten und aufzuzeigen, dass individuelle Interessen mit den Projektzielen vereinbar sind.

Bei der Digitalisierung von Finanzprozessen bedeutet dies: Zeigen Sie offen, wie Routineaufgaben künftig entfallen, fehleranfällige Arbeiten vermindert und die eigene Rolle aufgewertet wird. Anreize können individuell unterschiedlich sein – für die einen ist es Prozesssicherheit, für andere Zeitersparnis oder die Entlastung bei komplexen Abstimmungsaufgaben.

Knowledge: Know-How und Kompetenzen entwickeln

Kenntnis über die bevorstehenden Veränderungen ist essenziell, um neue Aufgaben und Prozesse im Arbeitsalltag effizient auszuführen. Die Knowledge-Phase konzentriert sich darauf, alle notwendigen Informationen, Schulungen und Ressourcen bereitzustellen. Unerlässlich ist hierbei eine differenzierte Betrachtung: Fachbereiche benötigen andere Inhalte als IT oder Compliance-Teams.

Ein zielführender Wissensaufbau umfasst praxisbezogene Trainings, nachvollziehbare Anleitungen und einen Querschnitt durch alle relevanten Compliance-Vorgaben. Gerade im Kontext von Banken und Verwaltung sind spezifische Anforderungen – wie die revisionssichere Ablage oder Rückverfolgbarkeit von Prozessen – ein zentraler Bestandteil der Schulungskonzepte.

Ability: Die Fähigkeit zur Umsetzung im Arbeitsalltag

Mit Wissen allein ist es selten getan. Die eigentliche Bewährungsprobe beginnt, wenn neue Lösungen im Betriebsalltag erprobt werden. Ability steht für die praktische Fähigkeit, Veränderungen umzusetzen und Fehler zu erkennen sowie eigenständig nachzujustieren. Hier entscheidet sich, ob ein Projekt den Sprung in die reale Welt schafft.

Sinnvoll ist es, in dieser Phase Pilotanwendungen zu etablieren, einen engen Support bereitzustellen und über Peer-Learning oder Best-Practice-Sharing kontinuierlich Sicherheit zu vermitteln. Initiale Hürden, beispielsweise beim Umgang mit einer neuen E-Rechnungslösung, lassen sich so systematisch abbauen, die Akzeptanz steigt messbar.

Reinforcement: Nachhaltigkeit und Verstetigung der Veränderung

Veränderungsprojekte scheitern häufig nicht an der Initialzündung, sondern an mangelnder Nachhaltigkeit. Das ADKAR Change Management Modell rückt mit Reinforcement die dauerhafte Sicherung des Erreichten in den Fokus. Dies schließt Feedback-Prozesse, den gezielten Ausbau positiver Anreize und eine klare Erfolgskontrolle ein. Ziel ist es, zurück in alte Muster zu verhindern und Erfolge dauerhaft zu sichern.

Gerade bei compliance-relevanten Prozessen liegt hierin ein massiver Mehrwert: Die fortlaufende Kontrolle und Dokumentation – etwa über automatisierte Audit-Reports – ermöglichen es, den Wandel nachhaltig messbar und prüfungssicher zu gestalten.

Der Mehrwert des ADKAR Change Management Modells für Ihre Organisation

Für viele Entscheiderinnen und Entscheider stellen sich entscheidende Fragen: Welche konkreten Vorteile bietet das ADKAR Change Management Modell gegenüber klassischen Veränderungskonzepten? Wie lässt sich der Return on Invest (ROI) von Change-Projekten erhöhen – gerade im Umfeld hoher regulatorischer Anforderungen und knapper Ressourcen?

Das Modell punktet durch einen durchgängig adressatenorientierten Ansatz. Prozesse werden nicht „übergestülpt“, sondern agil, integriert und in Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern ausgerollt. Das steigert einerseits die Umsetzungsgeschwindigkeit, reduziert Reibungsverluste und minimiert Projektkosten durch geringere Fehlerquellen oder Nacharbeiten. Andererseits lässt sich Compliance von Beginn an mitdenken, was Risiken – etwa bei Rechnungsstellungs- oder Vergabeverfahren – erheblich verringert.

Visualisierung des ADKAR-Modells mit Symbolen für Awareness, Desire, Knowledge, Ability und Reinforcement.

Vergleich mit traditionellen Change-Management-Ansätzen

Klassische Modelle – beispielsweise der „Top-Down“-Ansatz – fokussieren oft auf Führungskräfte und lassen die eigentliche Umsetzung im „Maschinenraum“ außen vor. ADKAR durchbricht dieses Muster durch eine individualisierte Sichtweise. Die Zielgruppe ist nicht nur „das Unternehmen“, sondern jeder einzelne Betroffene. Kontextbezogen werden Herausforderungen aufgedeckt, lösungsorientiert adressiert und individuell begleitet.

Im Vergleich zu rein technischen Projektansätzen werden so typische Risiken wie Systembrüche, mangelnde Prozessakzeptanz oder erhöhte Fehlerquoten nachhaltig reduziert. Studien und Projektauswertungen zeigen: Projekte, die entlang des ADKAR Change Management Modells umgesetzt werden, weisen eine höhere Erfolgsquote, geringere Projektnachlaufkosten und bessere Auditergebnisse auf.

Mini-Case: Digitale Rechnungsbearbeitung im Automotive – ADKAR in der Praxis

Ein Automobilzulieferer mit 8.000 Mitarbeitenden stellt auf eine cloudbasierte Rechnungslegung um. Ziel ist es, Durchlaufzeiten zu halbieren und Compliance-Prozesse zu automatisieren. Während die IT die technische Integration als erfolgreich abschließt, stockt der Übergang in den Fachabteilungen – es bestehen Unsicherheiten, Frust und eine erhöhte Zahl unvollständig bearbeiteter Vorgänge.

Über die Analyse entlang der ADKAR-Phasen zeigt sich:

  • Awareness: Viele Mitarbeitende erkennen nicht, warum die alten Prozesse nicht mehr ausreichen. Es fehlt an Aufklärung über Compliance-Risiken und Effizienzverluste.
  • Desire: Die individuelle Motivation ist gering, da Vorteile nicht klar kommuniziert werden und Sorgen vor Automatisierungsverlusten dominieren.
  • Knowledge: Fachabteilungen haben zwar grundlegendes Wissen zur neuen Software, aber wenig Verständnis für optimale Workflows oder aktuelle Compliance-Anforderungen.
  • Ability: Im Live-Betrieb fehlt die Sicherheit, mit Ausnahmeprozessen oder Fehlerfällen selbstständig umzugehen.
  • Reinforcement: Erfolge werden nicht transparent kommuniziert, Feedback wird kaum eingeholt, positive Veränderungen bleiben unsichtbar.

Nach einer gezielten Re-Kalibrierung mit dem ADKAR Change Management Modell – von der Intensivierung der Kommunikationsstrategie über individuelle Trainingseinheiten bis hin zum Aufbau eines kontinuierlichen Monitoring-Teams – gelingt der nachhaltige Übergang. Die Reklamationsquote sinkt, Compliance-Nachweise gelingen ohne zusätzliche Nacharbeit.

Handlungsempfehlungen: ADKAR Change Management langfristig verankern

Sie stehen vor der Herausforderung, komplexe Digitalisierungsprojekte oder neue Finanzprozesse in Ihrer Organisation nachhaltig zu etablieren? Folgende Empfehlungen haben sich als Best Practices bewährt:

  • Frühzeitig und transparent kommunizieren. Machen Sie die Gründe der Veränderung auf allen Ebenen nachvollziehbar und bauen Sie Unsicherheit durch faktenbasierte Kommunikation ab.
  • Individuelle Motivation sichtbar machen. Identifizieren Sie die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen und gehen Sie gezielt auf Ängste und Potenziale ein. Nutzen Sie interne Multiplikatoren als Change-Botschafter.
  • Praxisrelevantes Know-how vermitteln. Setzen Sie auf modulare Trainingskonzepte, die nicht nur Technik, sondern auch Prozess- und Compliance-Know-how abbilden.
  • Praktische Umsetzung unterstützen. Schaffen Sie niedrigschwellige Testphasen, Pilotprojekte und einen fachlich wie menschlich erreichbaren Support.
  • Veränderungen aktiv verstetigen. Verankern Sie Feedback-Schleifen, belohnen Sie Erfolge und messen Sie Fortschritt regelmäßig anhand klarer KPIs – etwa Prozessdurchlaufzeiten oder Fehlerquoten.

Typische Herausforderungen und Wege, sie zu meistern

Auch mit einem praxiserprobten Modell wie ADKAR gibt es Stolpersteine. Besonders verbreitet sind Kommunikationsbrüche, eine unzureichende Anpassung an Unternehmensspezifika oder das Missachten von Compliance-Anforderungen.

Worauf gilt es konkret zu achten?

  • Lokale Besonderheiten anerkennen – etwa im öffentlichen Sektor mit föderalen Strukturen die Veränderung auf kommunale, Landes- und Bundesebene ausrichten.
  • Fach- und IT-Schnittstellen gezielt stärken: Binden Sie nicht nur die IT-Abteilung, sondern auch Compliance, Controlling und Fachanwenderinnen in den Gestaltungsprozess ein.
  • Prozessuale und persönliche Unterstützung nicht auslaufen lassen: Reinforcement muss auch nach der Initialphase integraler Bestandteil der Arbeitswelt bleiben, etwa durch regelmäßige Audits und Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

Vorher-Nachher-Szenario: Wie ADKAR die digitale Verwaltung verändert

Vorher: In einer typischen Verwaltung setzt ein neues E-Aktensystem auf dem Papier auf – Prozesse bleiben kompliziert, Akzeptanz ist gering. Anwenderinnen fürchten Zusatzaufwand, Compliance-Vorgaben werden in der Hektik des Alltags nicht vollständig erfüllt.

Nach Umsetzung entlang des ADKAR-Change Management Modells: Die Notwendigkeit wird klar kommuniziert, Vorteile individuell herausgearbeitet, der Wissenstransfer modular und rollenspezifisch gestaltet. Die Umsetzung wird durch engmaschigen Support begleitet, Success Stories werden transparent geteilt, Korrekturanforderungen werden zeitnah umgesetzt. Die Compliance-Nachweise werden nicht nur eingehalten, sondern deutlich vereinfacht, Akzeptanz und Zufriedenheit steigen, die Fehlerquote sinkt nachhaltig.

Fazit: ADKAR Change Management als Schlüssel für nachhaltige Digitalisierung

Digitale Transformation ist weit mehr als eine technische Aufgabe – sie ist und bleibt vor allem ein Change-Projekt für Menschen. Das ADKAR Change Management Modell bietet Führungskräften aus Verwaltung, Banken und Konzernen einen fundierten, nachvollziehbar strukturierten Rahmen, um Veränderungen dauerhaft und erfolgreich umzusetzen. Es verbindet messbaren Mehrwert – von Kostenreduktion bis Compliance-Sicherheit – mit weitsichtiger Mitarbeiterorientierung. Entscheidend ist dabei die Konsequenz in der Anwendung: Wer ADKAR nicht nur als Methodik, sondern als Haltung verankert, steigert die Erfolgswahrscheinlichkeit selbst komplexester Digitalisierungsprojekte.

Erfolgreiches Change Management nach ADKAR bedeutet: Die Organisation wächst mit der Veränderung, Unsicherheiten werden abgebaut, Prozess- und Technikakzeptanz steigen – und Compliance- wie Effizienzgewinne werden nachhaltig realisiert. Für Entscheiderinnen und Entscheider, die Wert auf Proof Points und praxistaugliche Umsetzung legen, ist ADKAR damit der Schlüssel zu sicherer, menschelnder Digitalisierung.

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