Status Quo im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr ist seit rund fünf Jahrzehnten das SWIFTnet. Neue vielversprechende Technologien wie die Distributed-Ledger-Technologie (DLT – „Verteiltes Hauptbuch“ bzw. dezentrales Datenregister) bieten an, grenzüberschreitende Zahlungen nicht nur in Echtzeit, sondern kostengünstig und transparent abzuwickeln. Eine Variante von dezentralen Datenregistern ist die Blockchain („[unendlich lange] Kette von Blöcken [mit Informationen]“). Blockchain ist eine DLT, aber eine DLT ist nicht zwangsweise eine Blockchain. DLT versprechen aufgrund ihrer inhärenten kryptografischen Verschlüsselung, ihrer öffentlichen Verfügbarkeit und der Verifizierungsmechanik der Teilnehmer die Unveränderbarkeit der gespeicherten Daten. Durch Anforderungsanalysen von Akteuren des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs kristallisieren sich Anwendungsfälle heraus, die über den Transfer von Kryptowährung in öffentlichen dezentralen Datenregistern hinaus gehen. Mit dem Zahlungsnetzwerk RippleNet, hinter dem das amerikanische Technologie-Unternehmen Ripple Labs Inc. (Ripple) steht, strebt ein Wettbewerber im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr auf den Markt. Aber warum setzen sich innovative Zahlungsnetzwerke bislang nicht gegen etablierte internationale Zahlungsnetzwerke im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr durch?